In diesem Beitrag geht es um unseren zweiten Stopp der Weltreise, das wunderschöne Istanbul.
Es fällt mir schwerer, diesen Beitrag zu schreiben, da uns diese riesige Stadt in der Türkei regelrecht verzaubert hat.
Fangen wir mit etwas Geschichte an.
1.600 Jahre war Istanbul die Hauptstadt der Byzantiner, Römer und Osmanen. In dieser Zeit hat die Stadt insgesamt 120 Kaiser und Könige erlebt. Die Historie Istanbuls ist so lang und ereignisreich wie die kaum einer anderen Metropole.
Im Jahre 313 n. Chr. eroberten Nicomedianer die Stadt, die Konstantin I. später für sich zurückerobern konnte. So entstand die Stadt Konstantinopel, die neue Hauptstadt des Römischen Reiches. Die auserwählte Residenzstadt lag für Konstantin in einer strategisch wichtigen Region. Er erkannte die Vorteile dieser Lage und ließ kurz darauf die Stadt rapide erweitern und prächtig ausbauen.
Von der damaligen Geschichte ist heute nicht mehr viel übrig. Dennoch lohnt sich ein Besuch allemal, da der Charme und die Kultur dies allemal wiedergutmachen.
Moscheen Sightseeing
Hagia Sophia oder Sophienkirche
Starten wir mit der wohl bekanntesten Moschee Istanbuls. Die Ayasofya (aus dem griechischen übersetzt: Heilige Weisheit) ist ein Wahrzeichen der Stadt und steht im Stadtteil Eminönü. Sie wurde im Jahr 537 als byzantinische Kirche fertiggestellt. Von 1453 bis 1935 und wieder ab 2020 wird sie als Moschee genutzt. Von 1935 bis 2020 war sie ein Museum.
Die Architektur des Römischen Reiches lässt sich bis heute bestaunen und vor allem ihr Innenraum hat uns beeindruckt.
Sultan-Ahmed-Moschee
Wir laufen ein paar Meter weiter zur Sultan Ahmed Camii. Diese und die Hagia Sophia trennt nur der Sultan Ahmet Parkı, ein grüner Stadtpark. Auf dem Weg könnt ihr euch einen leckeren Salep, Simit (Informationen weiter unten) oder Schwarztee an einem der Stände holen.
Sie ist ein Hauptwerk der osmanischen Kultur und wurde von Sultan Ahmed I. in Auftrag gegeben. Aufgrund der vielen blau-weißen Fliesen wird sie in Europa Blaue Moschee genannt. Sie wurden allerdings erst später hinzugefügt.
Neue Moschee
Die Yeni Cami ist die letzte Moschee, die wir nach den anderen beiden per Fuß erreicht haben. Sie steht kurz vor der Brücke Galata Köprüsü, in der Nähe vom Spice Bazaar und wurde bis 1663 auf einer Brandruine erbaut.
Vom Bosporus aus betrachtet ragt sie mit 66 Kuppeln und zwei Minaretten aus der Stadt hinaus (Minaretten sind Türme, von denen aus Muslime fünfmal am Tag zum Gebet gerufen werden). Wie die Sultan Ahmed Camii hat auch sie viele İznik-Fayencen (Blau-weiße Keramikbemalung, die 40 Moscheen in Istanbul verziert) im Inneren, schaut also unbedingt hinein.
Çamlıca Mosque
Den Namen Büyük Çamlıca Camii trägt die größte Moschee der Türkei. Sie steht auf der asiatischen Seite Istanbuls im Stadtviertel Üsküdar-Çamlıca, wurde erst 2019 eröffnet und wartet daher noch auf ihren richtigen Namen. Nach einem von Staatspräsident Erdoğan veranstalteten Architekturwettbewerb wurde im Sommer 2013 mit dem Bau begonnen. Sie ist umstritten, da sie von vielen als Teil einer Islamisierung der Gesellschaft angesehen wird und zählt zu einem von sieben Großbauprojekten der Ära Erdoğan.
Ortaköy Moschee
Direkt am Bosporus im Stadtteil Beşiktaş, liegt die Ortaköy Camii. Mit einem Erdbeben 1894 und einem Brand 1960 hat sie bereits viel durchgemacht, doch wurde 1984 letztmalig restauriert.
Ihre kompakte Schönheit und der Standort machen Sie zu einem beliebten Fotomotiv.
Wir haben dir eine schöne Route vorbereitet, in der du die Moscheen an einem Tag sehen kannst. Wir empfehlen jedoch diese Route auf zwei Tage aufzuteilen, da sich ein längerer Aufenthalt in den verschiedenen Vierteln Istanbuls lohnt. Nach deiner Tour lohnt sich der Besuch eines Cafés, um den Sonnenuntergang über dem Bosporus zu genießen. Die Route ist auf die Fahrt mit einem Auto eingestellt. Die Moscheen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Straßenbahn und Bosporus Fähre zu erreichen, hat aber viel mehr Flair und ist mit der Istanbulkart günstig.
Genug von Moscheen? Wir stellen dir noch vier weitere schöne Sehenswürdigkeiten vor!
Dolmabahçe-Palast
Es geht prunkvoller weiter, der Dolmabahçe Sarayı ist der Palast der vollen Gärten. Er wurde für Sultan Abdülmecid von 1843 bis 1856 ganze 13 Jahre lang erbaut und liegt am europäischen Ufer der Stadt im Stadtteil Beşiktaş. Seitdem gilt er als Residenz der Sultane.
Der Palast ist ganze 600 Meter lang und hat eine Gesamtfläche von 45.000 m². Palast ist Palast, daher hat er 46 Säle, 285 Zimmer, 6 Hammams und 68 Baderäume.
Genug verraten, zum Glück gibt es Touren, um die Innenräume, Tore und Gärten zu bestaunen. Eine klare Empfehlung unsererseits!
Galataturm
Der Galata kulesi liegt in Galata, wer hätte es geahnt? Dies ist ein Viertel im Stadtteil Beyoğlu. 527 wurde er erstmals erbaut, 1204 bei der Eroberung von Konstantinopel allerdings zerstört. 1349 wurde an der höchsten Stelle ein neuer Galataturm fertiggestellt, welcher einer Reihe von Erdbeben, Stürmen, Bränden und Beschädigungen standhielt. Im 15. Jahrhundert wurde er sogar als Gefängnis für Kriegsgefangene genutzt. Er gilt als schönster Aussichtspunkt über Istanbul vom Nordufer des Goldenen Horns. Mit den Aufzügen kannst du bis ins siebte Stockwerk fahren und von dort aus über eine hölzerne Wendeltreppe auf die achte und neunte Etage gelangen. Dort befindet sich ein Restaurant mit 360-Grad-Stadtpanorama und eine Terrasse.
Basare
Grand Bazaar
Der Kapalıçarşı ist der größte Basar der Stadt und auch weltweit an der Spitze. Egal, was ihr in Istanbul sucht, die Chance es dort zu finden ist relativ hoch. Er beinhaltet 4.000 Shops auf 30.700 m². Macht euch aber auf viele Besucher gefasst, denn er ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten der Welt und wird sogar als welterstes Einkaufszentrum bezeichnet.
Spice Bazaar
Als Mısır Çarşısı bezeichnen die Türken einen weiteren großen Basar der Stadt. Wie der Name bereits verrät, ist er das Zentrum des Gewürzhandels. In 85 Shops kannst du Gewürze, türkische Süßigkeiten, Schmuck und Souvenirs kaufen. Allein der Geruch und das Probieren sind einen Besuch wert.
Hammam
Tarihi Galatasaray Hamami heißt ein türkisches Bad und Hammam im Stadtteil Galatasaray. Istanbul hat wahrscheinlich hunderte wunderbare Hammams, daher wollen wir dir nicht unbedingt eines empfehlen. Wir haben vor Ort eine klassische Hammam Behandlung zusammen gebucht, da unser Airbnb Host es uns empfohlen hat. Es wird viel von Einheimischen genutzt und genau diesen Flair wollten wir spüren. Es war ein schönes Erlebnis ohne weitere Touristen und nicht so teuer wie die großen „Touri-Hammams“.
Restaurants und Bars in Istanbul
Wir lieben Essen und gerade Lukas isst sehr gerne türkisch. Daher sind wir zu mehreren türkischen Restaurants gegangen und haben es uns schmecken lassen.
Bevor wir mit den Restaurants anfangen, starten wir mit Streetfood. In Istanbul solltet ihr unbedingt Salep, Simit und den typischen Çay probieren.
Salep ist ein süßes heißes Milchgetränk, das meist im Winter angeboten wird. Es schmeckt wie Milchreis zum Trinken und wird sogar mit Zimt verfeinert.
An einem Simit kommt man in Istanbul kaum vorbei. Sie werden an fast jeder Ecke verkauft. Ein im Steinofen gebackener knuspriger Sesamring aus Hefeteig. Begegnet ihr einem Verkäufer mit einem vollen Wagen solltet ihr zuschlagen, dann sollten sie noch frisch sein.
Auch den schwarzen Çay-Tee sieht man überall. Wahrscheinlich wirst du mindestens dreimal während deines Besuchs dazu eingeladen. Greif unbedingt zu, da er dir auch ermöglicht, mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen.
Nun aber zu unseren Restaurant und Bar Empfehlungen:
Bilice Kebap
Wir waren dort am ersten Tag essen und was sollen wir sagen? Wir sind in der Türkei angekommen! Uns wurde eine riesige Kebab-Platte serviert. Lamm- und Hähnchenfleisch, dazu Beilagen wie Salate, Baba Ghanoush, Kartoffeln, Peperoni und Zwiebeln. Eine klare 10/10!
Seven Hills Restaurant
Dieses Restaurant haben wir eher als Mittel zum Zweck genutzt. Wenn du beim frühstücken oder Café trinken einen tollen Ausblick auf die Hagia Sophia und die Sultan Ahmet Moschee haben möchtest, lohnt sich ein Besuch. Die Möwen werden hier auch direkt von der Dachterrasse aus gefüttert.
Birben Restaurant
Da Lukas von der Kebab-Platte geträumt hat, musste er unbedingt noch eine essen. Das Birben Restaurant in Eminönü ist ein guter Imbiss mit sehr freundlichem Personal und auch unglaublich gutem Kebab.
Karaköy Güllüoğlu
Baklava und dessen Geschmack kennen wohl viele. Solltet ihr ihn nicht mögen, wie Natalie, versucht es erneut! Karaköy Güllüoğlu ist dafür bekannt, das beste Baklava der Welt herzustellen. Die Konsistenz, das Verhältnis aus Pistazien, Gebäck und Honig und die vielen verschiedenen Variationen sind unschlagbar!
Arya Lounge Süleymaniye
Wir haben beide am Anfang der Weltreise mit dem Rauchen aufgehört, aber eine Shisha in Istanbul mussten wir uns gönnen. Auf Empfehlung von Freunden, die sich ebenfalls in die Stadt verliebt haben und sogar dorthin gezogen sind, haben wir die Arya Lounge besucht. Da wir noch nie viel Shisha geraucht haben, kann ich nur schreiben, dass unser Blue Mist Kopf fruchtig, frisch und lecker geschmeckt hat. Zudem habt ihr eine wunderbare Aussicht über die Stadt und auf dessen asiatische Seite.
Salt bae Burger
Wir haben es uns nicht nehmen lassen und mussten auch den Burger vom im ganzen Internet bekannten Fleischer Nusret Gökçe probieren. Da wir mit unseren vielen guten Burger Restaurants in Frankfurt am Main die Messlatte schon ziemlich hoch legen, hatten wir große Erwartungen, welche leider enttäuscht wurden. Wir haben einen mittelmäßigen Burger bekommen. Wenn ihr in Istanbul seid und gutes Fleisch essen wollt, dann geht lieber zum richtigen Nusr-Et Steakhouse, wobei ihr dort natürlich auch viel für dessen Show und Namen zahlen müsst.
Kronotrop
Was ist eine Reise ohne gutes Frühstück? In den Kronotrop Cafés findet ihr alles, was da europäische Herz begehrt, auch fusioniert mit der türkischen Küche. Bekannt wurde Kronotrop durch seine ausgezeichnete Kaffeerösterei und hat nun viele Filialen im ganzen Land.
Backpacker Unterkünfte in Istanbul
Hotels
Taktisch klug haben wir unseren Aufenthalt in zwei verschiedenen Vierteln gebucht, Sultan Ahmet und Beyoğlu. Ein Umzug während eines Trips lohnt sich fast immer, da eine Stadt viele Gesichter haben kann.
Blue Tuana Hotel
In der Altstadt Istanbuls gelegen ist das Blue Tuana Hotel ein zentraler Spot, von dem ihr die ganze Stadt erkunden und morgens beim türkischen Frühstück sogar direkt auf die Sultan Ahmet Moschee schauen könnt. Wir sind Backpacker, erwartet nicht zu viel von den Zimmern. Sie waren preiswert, sauber und die Betten bequem.
Casa Rosa Suites
Optisch ein Upgrade, allerdings mit einem anderen Flair, waren die Casa Rosa Suites. Wir würden die Gegend in Beyoğlu als Hipster Viertel benennen. In dieser findet ihr viele schöne Restaurants, Bars und Cafés. Das Zimmer war moderner eingerichtet, hatte sonst aber die gleichen Attribute.
Die Istanbulkart: Straßenbahn, U-Bahn, Fähre und Bus in Istanbul
Du suchst nach der günstigsten und effizientesten Art, sich in Istanbul fortzubewegen? Mit der Istanbulkart kannst du auf das gesamte Verkehrssystem zugreifen und sparst nach einer Einmalzahlung von 25 Lira eine Menge Geld pro Fahrt. Du zahlst nun nur noch 7,67 Lira pro Fahrt. Erhältlich ist sie an über 2.000 Stellen über gelb-blaue Automaten oder Kioske. Solltest du Probleme beim Erwerb haben, helfen dir Einheimische gerne weiter.
Du kannst die Karte an den gleichen Automaten wieder mit Bargeld aufladen, indem du sie an den Sensor hältst. Aber hier ist Vorsicht geboten! Die gelben geben kein und die blauen geben nur bis zu drei 20 Lira-Scheine zurück. Plane also vorher ungefähr, wie oft du den ÖPNV nutzt oder lade lediglich kleine Beträge auf.
Wir hoffen, dass dir unser Blogbeitrag gefällt und du dessen nützliche Tipps anwenden kannst. Dies war unser letzter Aufenthalt in Europa während unserer Weltreise. Wir heißen dich in unserem nächsten Blogbeitrag willkommen. Auf geht’s nach Bangkok!
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